Samstag, 24. Juli 2010

Wirklichkeit und Wünschen

Um die Wirklichkeit vorurteilsfrei zu betrachten, muss man sie zunächst akzeptieren und sich von Wünschen verabschieden.

Immer war es das Vorrecht der Kunst die Wirklichkeit mit ihrer ganzen Heuchelei zu durchstoßen und der Bestie in den Rachen zu schauen. Die Zeit jedoch, wo die Kunst das Anstoßerregende als ihr Sujet ansah ist vorbei.

Die Immunität gegenüber dem was ist, die sich ausbreitende Empathielosigkeit des Individuums ist konditioniert durch eine jahrzehntelange mediale Reizüberflutung und deren Tönung von Tabu- und Respektlosigkeit dem Menschlichen gegenüber. Diese führt zu emotionaler Abstumpfung, welche Gleichgültigkeit zur Folge hat. Das ist die Wirklichkeit einer übertechnisierten, überchemienisierten Welt, die sich selbst längst überholt hat.

Das ist eine Wirklichkeit aus der nichts mehr erwächst, das etwas bewirken kann, um eine wünschenswerte Welt zu formen.

Ein Plädoyer für Mitgefühl ... es erübrigt sich demzufolge.


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