Montag, 11. April 2011

UNGE WISS heit

gewissheit fühlt sich gut an. gewissheit über eine sache, einen zustand, ein gefühl. aber manchmal ist da das ungewisse. das unangenehme gefühl des schwankens im zweifel und dieser macht das ungewisse noch ungewisser. dann suche ich gewissheit, damit es aufhört, das schwanken, weil es schwindelig macht.

wenn ich gewissheit suche, dann warte ich auf eine sichtbare bestätigung, auf ein zeichen von aussen, auch wenn es sich innen irgendwie sicher anfühlt, irgendwie, aber eben doch nicht wirklich.

vielleicht sind wir menschen so gestrickt, dass wir immer die bestätigung von außen brauchen um wirklich einer sache gewiss zu sein. ich weiß es nicht.

manchmal ist aber etwas ungewiss, manchmal gibt es keine bestätigung, keine zeichen. noch nicht, oder noch länger nicht, oder eben sehr lang nicht.

dann kann ich machen was ich will, drauf rumdenken wie ich will und nichts passiert. also muss ich sie aushalten, die ungewissheit, annehmen, wie alles, dass ich nicht ändern kann. noch nicht ändern kann.

ungewissheit ist die absolute leere des wissens. die mag ich gar nicht, hilft aber nichts. andererseits - schließlich kann ich nicht alles wissen, wie vermessen ist das denn, alles wissen zu wollen? vielleicht ist jetzt eben nicht die zeit für gewissheit, vielmehr die zeit die dinge einfach zu lassen wie sie sind.

vielleicht sind ungewissheiten chancen, prüfungen, herausforderungen an das vertrauen. und es ist vielleicht sogar vermessen mich zu einer antwort, oder einer lösung zwingen zu wollen. vielleicht ist die ungewissheit etwas, das ich aus gutem grund (noch) nicht wissen soll. und dann bleibt mir nur eins: es anzunehmen wie es ist.

es anzunehmen wie es ist, hat etwas mit demut zu tun. ein wort, dass viele von uns nicht mögen, weil sie glauben es hat mit unterwürfigkeit zu tun, mit macht abgeben an etwas, an jemanden. das wollen wir alle nicht so gern, unsere macht abgegeben. macht worüber eigentlich?

demut ist für mich etwas anderes. demut hat etwas mit dem wort mut zu tun - de müt ig ... das steckt da drin, das wort mut.

es ist mutig, die dinge einfach sein zu lassen, sie zu begreifen, als etwas, das einen sinn hat, auch wenn er sich mir noch nicht erschließt. demut ist auch: loslassen. das ist für mich demut - dinge anzunehmen, ohne die gewissheit, warum sie so sind, wie sie sind. eine art einverstandensein mit dem was ist, mit mir, meiner entwicklung, als teil eines größeren ganzen.

ungewissheit birgt ein wissen in sich, dass sich mir zum gegenwärtigen zeitpunkt nicht erschließt, mich überfordert, vielleicht sogar erschrecken würde. ungewissheit ist nur solange ein quälendes gefühl, wie ich nicht begreife, dass sie mich gar nicht quälen will, sondern vielleicht weich machen und bereit zur vertrauensvollen erwartung von etwas, das kommt. zu seiner zeit. also besser ist, ich versuche nichts zu erzwingen, was sich nicht zwingen lässt.

das universum lässt kein vakuum zu, daran glaube ich.

also lasse ich manches mal im ungewissen. alles andere führt zu verwirrung und disharmonie. ich, die so gern die kontrolle hat, nehme es hin und warte nicht mehr auf bestätigungen von außen, sondern auf die bestätigung in mir selbst. egal wie lange es dauert. das entspannt.

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