Montag, 20. Mai 2013

Angelina Jolies Brustoperation und warum mich das gar nichts angeht

es ist unglaublich wie angelina jolies optionale brustoperation in der presse verheizt wird. es ist genauso unglaublich wie sich menschen, auch solche, denen ich durchaus verstand zuspreche, via fabebook oder in realen unerhaltungen mit diesem thema seit tagen intensiv beschäftigen.

mal ehrlich, mir ist es so was von egal, was frau jolie mit ihrer brust macht, mir ist es auch vollkommen egal, was die presse darüber schreibt, spekuliert oder dazu dichtet, man weiß ja nie, was hinter einer story wirklich steckt.

es befremdet mich, wenn ich sehe, wie eine solche höchst intime entscheidung einer ängstlichen frau andere menschen beschäfigt, wo es doch so viele wesentliche und auch wesentlich bedeutsamere und schlimmere dinge im leben gibt, als angelina jolie mit oder ohne brust, respektive einer neuen, als ersatz für die alte. soll sie machen was sie will, sie ist schließlich ihr eigenen mensch.

ich komme auch gar nicht auf die idee darüber nachzudenken, ob ich mir meine brust oder andere organe prophylaktisch entfernen lassen würde oder sollte. dann kann ich mir gleich das leben entfernen lassen, denn das ist, wie wir alle wissen, ein tägliches risiko und am ende so oder so tödlich.

ob wir das ende bestimmen oder es bestimmt wird, von dem, was größer ist als wir, darüber denke ich schon nach und ich bin mir ziemlich sicher - es ist das, was größer ist als wir, das das tut und weil es größer ist als wir, wird es sich durch nichts überlisten oder beeinflussen lassen - das ging schon bei goethes faust gründlich in die hose.

menschen kommen auf die unterschiedlichsten ideen aus den verschiedensten motiven. sollen sie. es ist nicht meine sache die handlungen anderer zu bewerten und mir das maul darüber zu zerreissen. ich habe genug eigene themen, die mich beschäftigen. noch dazu steht mir nicht der sinn danach meine kostbare lebenszeit an dinge zu verschwenden, die ich in keinster weise beeinflussen oder ändern kann.

was mich allerdings wundert ist, dass sich keiner so lange und so intensiv darüber aufregt, dass es millionen von frauen gibt, die nicht das geld dafür haben beim frauenarzt über das normale krankenkassenniveau hinaus, genau die untersuchungen machen lassen können, die aussagekräftiger sind als jene, die die kasse zahlt, um ihr krebsrisko untersuchen lassen zu können. ein ultraschall der brust kostet extra und zwar zwischen 50 und 80 euro und ist selbst zu erbringen. wer arm ist stirbt im zweifel früher und er erregt dabei nicht einmal ein mindestmaß an aufsehen gegenüber dem, der reich ist und mit dem leben und dem tod gleichzeitig pokert.

vielleicht ist es ja genau das, was die gemüter angesichts der brustoperation von frau jolie so erregt - im grunde wollen wir alle eins nicht - sterben.  so wäre es doch klüger,  man dächte an die eigene kostbare lebenszeit und verschwendete sie nicht mit sinnloser erregung. übrigens, bevor man sich über den persönlichen unrat vor anderer leute haustüre auslässt, sollte man zuvor gründlich vor der eigenen kehren. ich bin mir fast sicher, wenn alle das täten, würden sich alle weniger weit aus dem fenster lehnen und urteile verkünden oder meinungen teilen, von deren wirklichkeit sie nicht mehr wissen als die fragmente, welche man ihnen zum fraß vorwirft. vor allem - alle würden sich viel weniger aufregen. wie friedlich es dann wäre allerorten.  





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