Donnerstag, 19. September 2013

Aus der Praxis - Ein Weg zu innerer Klarheit



Jeder von uns hat seine Glaubenssätze. Die meisten dieser Glaubensätze sind übernommen und stammen aus der Kindheit. Als Teil unserer menschlichen Eigenschaft, Dinge zu bewerten, gehören sie zu unserem Leben. Es kommt aber darauf an, ob sie uns gut tun, uns stark und frei machen oder ob sie uns schwächen oder sogar auf Dauer krank machen. In jedem Glaubenssatz, besonders in jenen, die uns nicht als solche bewusst sind, liegt eine immense  Kraft. Diese Kraft kann sowohl fruchtbar als auch zerstörerisch für unser Leben sein. 
Aber, wie werden wir uns dieser schwächenden Glaubenssätze bewusst? Wie gelingt es uns unser wahres Wesen aufspüren, wenn es von anerzogenen Vorstellungen und Konditionierungen verschüttet ist, vielleicht sogar so sehr verschüttet, dass wir nicht wissen, wer wir  sind und was wir wirklich wollen?
Unser wahres Wesen ist kein Neuland. Wir haben es schon oft und immer wieder berührt. Und zwar dann, wenn wir mit Leib und Seele und mit aller Liebe bei einer Sache sind, mit der wir vollkommen übereinstimmen. Wer dieses Gefühl kennt, weiß, das ist ein äußerst harmonischer Zustand, in dem wir ganz bei uns selbst sind, weil das, was wir tun, unserem wahren Wesen zutiefst entspricht. Worum es sich dabei handelt, spielt keine Rolle, es kann Malen, Schreiben oder Musik machen sein, es kann ein Naturerlebnis sein oder Blumen pflanzen. Entscheidend ist das Gefühl, in der eigenen Mitte zu ruhen und das, was wir tun aus tiefstem Herzen heraus zu tun oder zu erleben, ohne den Kopf dabei einzuschalten.

Das Gehirn ist autark, es steht über allem und es kann uns täuschen bei allem. Es ist ein hochkomplexes Organ, es macht Konstruktionen und es denkt aus der Matrix unserer Erfahrungen heraus. Nur unser Herz hat eine tiefe Verbindung zu uns selbst. Es ist der Wegweiser zu unserer Seele und dem, was sie in diesem Leben erfahren will. Das Gehirn hat ständig andere Prioritäten, nach denen es seine Entscheidungen ausrichtet. Zum Beispiel: Was denken die anderen? Was erwarten die anderen von mir?  Wie funktioniere ich im Sinne des Systems? Was hat man mir beigebracht über das Leben? u.v.m. All das ist wichtig für die Orientierung in der materiellen Welt, aber wenn dieses Denken überhand nimmt und ständig das Herz überstimmt, sind wir niemals bei uns selbst. Wir orientieren uns an der Außenwelt und ihren Glaubensmustern und halten sie für die eigenen Überzeugungen. Die Folge: Wir richten uns danach, was andere tun oder was andere von uns erwarten, was uns beigebracht wurde und was andere als falsch oder richtig ansehen.
So zu leben kann nicht gut gehen, weil das Herz nicht darin aufgehen kann, weil all das nicht seiner Frequenz entspricht und es nicht zu einer Resonanz mit uns selbst kommt.  Zur Resonanz, zum Einklang mit dem, was wir sind, kommen wir nur mit dem Herzen, und zwar dann, wenn wir das Gefühl haben, so ist es richtig für uns. Wer diesem Gefühl folgt, auch wenn er damit gegen den Strom schwimmt kommt bei sich selbst an, er lebt seinem inneren Wesen entsprechend. Wenn uns das gelingt spüren wir inneren Halt. Erst wenn wir diesen Halt in uns selbst gefunden haben, können wir ruhig und gelassen sein, dann haben wir das Gefühl des tiefen inneren Friedens, des Einklangs mit uns selbst und unserem Leben. 

Nachtrag: Es gibt keine endgültigen Entscheidungen. Jede Entscheidung im Leben ist immer der aktuellen Situation angepasst, und sie ist immer nur eine Neupositionierung gemäß dem eigenen Inneren.



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