Samstag, 30. November 2013

Irgendetwas



ich möchte gut sein, ich möchte gelassen sein, ich möchte mich selbst nicht so wichtig nehmen, geduldiger möchte ich sein und auch nicht so viel vom leben erwarten und ich möchte denen verzeihen können, die mich verletzt haben. in der liebe sein möchte ich, sagte sie. es gelingt mir nicht, na ja manchmal gelingt es mir, aber eben nicht immer. sie lächelte mich unsicher an.

ich wollte etwas antworten auf ihre wünsche an sich selbst, aber ich saß da und fragte mich, ob ich das wirklich wollte. ich überprüfte ihre worte, ob sie auch für mich zutrafen. ich spürte widerworte in mir hochkriechen. musste ich überhaupt antworten, musste ich etwas sagen auf das gesagte? ich hatte das gefühl, dass sie das von mir erwartete, schließlich sprach sie zu mir. es ist doch so, dass wir eine reaktion erwarten, wenn wir uns dem anderen öffnen, immer ist es so. ich fand nichts im gesagten, was ich aus vollem herzen bejahen konnte und nichts, was ich dagegen setzen wollte.

ihre augen auf mich gelegt rührte sie unsicher in ihrem milchkaffee. ich kann dir nicht antworten, dachte ich. alle antworten, die ich dir gebe, würden an deinen wünschen nichts ändern. sie sind deins. das überlegte ich zu antworten auf ihre worte, die fragen waren auch ohne fragezeichen. vielleicht, dachte ich, sollte ich ihr das sagen, aber auch das wäre zu wenig, nicht genug für sie, die in ihrer unsicherheit schwankte. ich spürte das schwanken, schwankte mit.

dieses schwanken, vielleicht ist es das, was ich mir wegwünschen würde, wenn ich an den sinn des wünschens glauben würde. aber daran glaube ich nicht, durch das wünschen allein wird nichts, ist noch nie etwas geworden. wünsche sind ausdruck des mangels. ausgesprochen deuten sie laut auf ihn hin. mangel erzeugt mangel. das habe ich erfahren und nur das selbst erfahrene ist es, woran ich mich halte. anderes ist fremd gedachtes.

du sagst ja gar nichts, unterbrach sie meine gedanken.
was erwartest du, soll ich sagen?, antwortete ich.
na irgendetwas eben, erwiderte sie.
irgendetwas, fragte ich, wärst du damit denn zufrieden?

Mittwoch, 27. November 2013

Spekulationen





alles ist gut, jetzt ist es gut. immer wenn es gut ist, ist da die leise angst, es wird nicht gut bleiben. ich habe erfahren wie oft das gute in der sekunde eines wimpernschlages zum unguten wurde. ich habe das gesetz dahinter nicht verstanden. bis heute habe ich es nicht verstanden.

ich spekuliere, ich stelle fragen, manchmal neige ich dazu meinen antworten glauben zu schenken. dann wieder weiß ich, dass ich nur vermute.

ich spekuliere. vielleicht ist es das einzige, was wir überhaupt können und immer wieder tun - spekulieren auf ein -  ja, so ist es und es ist so, weil es gründe gibt.

es gibt doch immer gründe. das hat man uns doch glauben gemacht.
aber wo liegen sie, die gründe?

in mir? da draußen? bin ich es, die die dinge anzieht oder gar bewirkt? bin ich es, die das gute bewirkt oder mein ungutes. ist es gott oder ist es das schicksal?
und wenn es geht, das gute, wer nimmt es mir?
ich mir selbst, das leben, die anderen, gott, das schicksal?

ich spekuliere, denn ich weiß nichts.

er wird kommen, der tag, an dem ich nicht mehr spekuliere ...
sie wird kommen, die demut.



Freitag, 22. November 2013

AUS DER PRAXIS - Vom Sinn der Ungerechtigkeit


Ungerechtigkeit ist eine Verletzung der Gerechtigkeit, so definiert ein Eintrag in Wikipedia eines der großen Übel des menschlichen Seins. 

Wer in seinem Leben einmal die Erfahrung einer himmelschreienden Ungerechtigkeit gemacht hat und darunter leiden musste, läuft Gefahr am Sinn des Lebens zu verzweifeln. Das ist das größte Übel, das das Verbrechen der Ungerechtigkeit einem Menschen antun kann. So wird die Ungerechtigkeit zum noch größeren Übel für den, der sie erfahren musste oder muss. Sie raubt ihm den Glauben an die Menschlichkeit, sie reißt ihm den Boden des Vertrauens unter den Füßen weg, sie lässt ihn leiden, über das Erleiden der Ungerechtigkeit hinaus.

Ungerechtigkeit ist zerstörerisch für den Einzelnen und für das ganze System. Und letztlich ist sie auch eine typische Eigenschaft unserer von Menschen gemachten Systeme.
Ungerechtigkeit ist das Unterlassen einer gerechten Handlung und damit ist sie reine Willkür. Ich denke an die Rechtsprechung, die jeder Richter für sich, nach seinem Gutdünken auslegen kann. 

Der Mensch ist es, der Ungerechtigkeit walten lässt. Oder ist es doch Gott? Ist es göttliche Willkür, wenn uns Ungerechtes widerfährt, wenn uns Strafe aufgeladen wird, die das Maß übersteigt, das Maß dessen, in dem wir uns schuldig gemacht haben oder schuldig fühlen, oder wenn wir gänzlich unschuldig sind?

Betrachten wir Hiob, dem Gott unermessliches Lied auferlegt, um einer Wette mit Luzifer willen, um ihn zu prüfen, so glauben wir an eine Willkür des Schöpfers. Damit ergreift uns wieder der Zweifel,  gar die Verzweiflung am Sinn des Ganzen. Sind wir dem Willen unseres Schöpfers unterworfen, sind wir Spielbälle einer höheren Macht, die selbst Mängel hat? Oder sind Willkür und Ungerechtigkeit Gesetze des Lebens? 

Mein Gott, ich halte viel von dir, aber ich möchte nicht an deine Willkür glauben, denn dann habe ich alles verloren, was mich bisher gehalten hat, wenn mich nichts mehr hielt.
„Man hätte das Wort ‚Gerechtigkeit’ nicht gekannt, wenn es diese Dinge nicht geben würde.“ Das galt für den Philosophen Heraklit, und in Anbetracht der Polarität des Lebens, aus der sich Leben für uns Menschen begreifen lässt, gebe ich ihm Recht. Wir brauchen das Eine um es vom Anderen zu unterscheiden. 

Wir machen die Bestimmung der Gerechtigkeit an der Ungerechtigkeit fest.
Aber hilft das weiter, wenn uns Ungerechtigkeit wiederfährt. Hilft die Einsicht in das große einander bedingende Ganze, um die Dinge zu ertragen?

Ich sage ja: Sie hilft, denn alles, was hilft, hat Recht, so wie alles was heilt, Recht hat. Recht zu sein, um uns zu helfen das Unfassbare zu erfassen und weiter zu leben, ohne daran zu zerbrechen. 

Auf die Unausweichlichkeit der Ungerechtigkeit im menschlichen Leben weist auch  Friedrich Nietzsche hin: „Du solltest die notwendige Ungerechtigkeit in jedem Für und Wider begreifen lernen.“ Er sieht die Ungerechtigkeit als unablösbar vom Leben, so sinnvoll oder sinnlos wie das Leben selbst. „Du solltest vor Allem mit Augen sehn, wo die Ungerechtigkeit immer am größten ist: dort nämlich, wo das Leben am kleinsten, engsten, dürftigsten, anfänglichsten entwickelt ist und dennoch nicht umhin kann, sich als Zweck und Maß der Dinge zu nehmen und seiner Erhaltung zu Liebe das Höhere, Größere, Reichere heimlich und kleinlich und unablässig abzubröckeln und in Frage zu stellen ...“ (Nietzsche)

Nur das, dem wir als Mensch einen Sinn zuordnen können, ergibt auch Sinn.

Sinn weiter zu machen. Für einen Menschen, der Ungerechtigkeit als lebensvernichtend erfahren hat ist das schwer. Denn das Leid wird ihm nicht genommen durch bloße Erkenntnis und willentliche Sinngebung. Das Leid ist gefühlt, es ist erfahren, es ist in seine Seele eingebrannt und es lässt ihn nicht los, es ist ein Teil von ihm geworden und nicht mehr rückgängig zu machen.

Glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist.

Welch eine Illusion! Wir vergessen nichts, nichts von dem, was uns existentiell bedroht hat, das am allerwenigsten. Vergessen wäre Heilung, aber diese Gnade ist uns nicht gegeben und ob der Tod das Vergessen bedeutet – wer weiß das schon?

Wie also umgehen mit der Ungerechtigkeit?

Es gibt nur diesen einen Weg: Ihr einen Sinn zuordnen, wo scheinbar oder tatsächlich kein Sinn ist. Aufhören mit dem Warum fragen, sich nach dem Wozu fragen, anschauen was nach dem Ungerechten das wir erlebt haben, mit uns geschah, auf das Jetzt blicken. Ja, das sind Konstruktionen, aber gesunde, heilende. Es heilt die Wunde, wenn wir uns bewusst machen was das Ungerechte, das uns angetan wurde, in uns bewirkt und verändert hat, es heilt uns anzuschauen, was wir aus dem Leid heraus geschaffen haben, was wir gelernt haben, welche Lektion über die Lektion - das Leben ist ungerecht – hinaus wir begriffen haben.

Dem scheinbar sinnlosen die Macht nehmen und ihm Sinn zuordnen bedeutet: Wir erlangen wieder die Macht über uns  selbst.

Sich der Ungerechtigkeit zu stellen, sie aushalten und dann etwas ändern, wenn wir sie ausgehalten haben, um ein höheres Maß an Gerechtigkeit herzustellen – das ist Größe, das ist das Überwinden der Ohnmacht, in die uns das Ungerechte stürzt.
An der Ungerechtigkeit leiden ist eine Sache, aber wir dürfen uns niemals mit ihr identifizieren, denn dann bestimmt sie unser ganzes Leben.

Indem wir uns von der Identifizierung befreien, befreien wir uns vom Ungerechten und hören auf es nachzuleiden, wir hören auf, es zu einem Teil unsers Lebens zu machen.
Nur so wird erfahrene Ungerechtigkeit zu einem Motor - indem wir sie nicht akzeptieren, sondern sie als Chance zur Entwicklung  nehmen.
So gewinnen wir ihr lebensbejahenden Sinn ab.

Ein herausragendes Beispiel hierfür sind Nelson Mandela, Martin Luther King , Martin Luther und all die anderen großen Geister und mutigen Menschen, die unter der Willkür der Ungerechten gelitten haben und leiden. Sie gehen ungebrochen ihren Weg – ihr Motor ist die himmelschreiende Ungerechtigkeit. Ohne sie hätten sie niemals den Antrieb verspürt die Dinge ändern zu wollen und es zu tun.
Das macht Sinn, wenn von Sinnhaftigkeit nicht mehr zu reden ist.

„Wir werden uns dieser Ungerechtigkeit nicht beugen - nicht bloß weil sie uns zerstört, sondern auch, weil sie euch ebenso zerstört“, sagte Mahatma Gandhi einmal.




Montag, 18. November 2013

UMBRUCH

zeiten des umbruchs. das ist jetztzeit, für viele unter uns. ich kenne einige menschen in meinem umfeld, mich selbst eingeschlossen, bei denen sich das leben gerade anfühlt, als würde sich eine riesige welle aufbäumen, die über alles gewesene hereinzubrechen droht. das macht angst. denn, wer will schon im strudel einer riesenwelle mitgerissen werden? welch eine gruselige vorstellung, dieser gewaltige sog ins tiefe meer, welch ein schreckliches gefühl das herumgewirbelt werden und die riesenangst zu ertrinken. ein fieser gefühlscocktail ist das.

als ich jung war, so vor einem viertel jahrhundert etwa, habe ich es erlebt, das mit der welle. ich schwamm ins meer hinaus und plötzlich war sie da, ziemlich schnell und ziemlich hoch kam sie auf mich zu und riss mich mit sich in die tiefe. ich dachte - das war es jetzt, aber sie hat mich nur ordentlich durchgerüttelt und ich kam, nach einer gefühlten ewigkeit, wieder an die wasseroberfläche. ich bin nicht ertrunken, obwohl ich da unten dachte, das überlebst du nicht. es kamen noch ganz andere wellen in meinem leben. manche waren ziemlich hoch und mitreissend. alle hatten eins gemeinsam - sie gaben mir das gefühl der ohnmacht.

in der ohnmacht haben wir die kontrolle verloren, wie sind handlungsunfähig, gelähmt, kräften ausgesetzt, die wir nicht beeinflussen können. wir sind nicht mehr fähig zu agieren, weil es für uns agiert. aus der ohnmacht resultiert nicht selten die verzweiflung, der schlimmste affekt. die ohnmacht macht uns deutlich wie klein wir sind und wie wenig wir letztlich am rad unseres lebens drehen können. ich hasse dieses gefühl. dennoch ist in ihm eine der lektionen verborgen, die ich lernen musste, warum auch immer. die lektion wiederholt sich auch immer wieder, allerdings abgestufter als ich sie in der vergangenheit erlebt habe. jeder umbruch macht sie mir phasenweise wieder bewusst. aber im laufe der zeit habe ich eins begriffen - gegen die ohnmacht anzukämpfen macht sie nicht besser. ich fühle mich nicht besser, wenn ich in den widerstand gehe, wenn ich krampfhaft festhalten will was aus meinem leben verschwinden will, verplempere ich alle energie, die ich dazu brauche den umbruch zu bewältigen und aus dem, was bleibt, das beste herauszuholen. also habe ich gelernt - nach der wut und der trauer über den verlust, den jeder umbruch mit sich bringt, mich dem zu ergeben was mich ohnmächtig macht und mich dem zuzuwenden was im umbruch verborgen ist - das potenzial zur veränderung meiner ansichten, meiner glaubensmuster, meiner lebensumstände und meiner noch verbleibenden möglichkeiten.

ja, es sind die neuen möglichkeiten, das, was wir noch nicht probiert, noch nicht erfahren haben, noch nicht erlebt haben, die dann vor uns liegen, die erstaunliche möglichkeit neues zu entdecken, die jeder verlust des gewesenen in sich trägt, die wir ohne ihn nie erfahren können.

ich suche immer das gute im unguten, weil ich weiß, wer sucht findet. immer. suchen wollen - das ist der moment, in dem sich das gefühl der ohnmacht aufzulösen beginnt. das ist der moment, in dem ich als mensch sage - dein wille geschehe und mich selbst beobachte, wie ich aus dem strudel der welle wieder nach oben gespült werde. nass bis auf die haut, aber glücklich überlebt zu haben.

die erfahrung sagt: nichts geschieht ohne grund, die erfahrung sagt: alles, egal was es ist, bringt uns weiter so lange wir leben, weiter zu dem menschen, der wir auch sind. und irgendwann zeigt uns das weitere leben: der umbruch hat zwar schmerzhaft etwas abgebrochen, aber meistens etwas, das nicht mehr zu uns gehört.

Sonntag, 17. November 2013

wer kennt schon wen?

das kennen wir alle, wir glauben einen menschen annähernd zu kennen und irgendwann müssen erkennen, was wir vom anderen zu kennen glaubten, war nur ein etwas, das er uns zu erkennen gab, aus seinem repertoire an eigenschaften, rollen und verhaltensweisen. so kann es geschehen, dass uns plötzlich, an irgendeinem tag, an dem wir mit diesem uns bekannten menschen wieder zusammentreffen, die erkenntnis überfällt: das ist ja ein völlig anderer, als der, den wir zu kennen glaubten.

wir fragen uns: war der schon immer so und haben wir das nur nicht bemerkt oder hat der sich völlig verändert? dies oder das sind wir geneigt zu denken. bei beidem denken wir falsch. verständlich, dass wir, ob diesem falschen denken, enttäuscht sind vom anderen, der plötzlich so anders ist, als wir dachten. wir stehen fassungslos da, sind irritiert und meist enttäuscht.

die lektionen die wir in so einem fall lernen dürfen sind von unschätzbarem wert ...

lektion eins: was wir schon immer wussten, aber uns nur ungern zugestehen: keiner kennt den anderen.

lektion zwei: du sollst dir kein bild vom anderen machen.
jedes bild, das wir uns machen ist ein produkt unserer subjektiven interpretation, vermischt mit den eigenen unbewussten projektionen.

lektion drei: menschen geben nur das von sich zu erkennen, was ihnen in einem bestimmten kontext nützlich für sich selbst erscheint. das ist sogar im zustand des verliebtseins der fall. ich erinnere an die schokoladenseite, die wir, gekitzelt durch flatternde schmetterlinge im bauch und gedopet von glückshormonen, zum süßen leben erwecken.

lektion vier: der mensch ist vielschichtig wie eine zwiebel. unter der erkennbaren obersten haut liegen viele andere, die alle zusammen sein wesen ausmachen.

lektion fünf: nichts neues, aber immer gut als reminder: enttäuschung ist lediglich das ende der täuschung und damit eine wunderbare erkenntnis für uns selbst.

lektion fünf: vertrauen einem menschen gegenüber braucht zeit, dauer und erfahrungswerte, also  mehr als unser bauchgefühl. auch das lässt sich bisweilen täuschen, vornehmlich durch unser eigenes wunschdenken.

lektion sechs: der glaube, andere zu kennen ist eine form des hochmutes, wenn auch eine verständliche und unter uns menschen übliche.
die demut sagt: wir kennen niemanden, nicht einmal uns selbst wirklich.

lektion sieben: wenn wir erkannt haben, dass der andere anders ist als wir ihn zu kennen glaubten, macht es durchaus sinn uns selbst zu fragen, was wir nicht sehen wollten und wo wir uns selbst auf den leim gegangen sind. dies widerum führt dazu, dass wir uns selbst ein bisschen besser kennen lernen.

lektion acht: irren ist menschlich.

lektion neun: alles ändert sich. nur menschen ändern sich selten, sie durchspielen lediglich die klaviatur erworbener und konditionierter eigenschaften, sie handeln aus verinnerlichten erfahrungwerten und ihrer biografie heraus und wir können nicht erwarten, dass wir verstehen können, was sie selbst nicht verstehen.

lektion zehn: das zwischenmenschliche bleibt spannend.

lektion elf: erfahrungen mit menschen sind immer bereichernd, auch die, die wir nicht machen möchten.

... weitere lektionen fallen mir gerade nicht ein.


Samstag, 16. November 2013

 

art work: cyrus overbeck 
 
Das Schöpferische und das Destruktive
Das Schöne und der Tod
Die Ambivalenz des Lebens

Illusion






schafft der mensch sich illusionen, weil er sein begrenztes kleines leben nicht aushält?
oder ist sein begrenztes kleines leben die illusion, die er sich schafft?

die dann ihn schafft.

Freitag, 15. November 2013

Abgrund




Schmetterlinge fliegen einsam, 
aber sie fliegen dem Licht entgegen ... 
und der Flügelschlag eines Schmetterlings in Brasilien kann einen Tornado in Texas auslösen. 

Das ist kein Märchen und doch ist es Magie.



Donnerstag, 14. November 2013

AUS DER PRAXIS - Lieblose Lektionen

es sind all die lektionen, die wir gelernt haben, die unser leben beeinflussen.
es ist all der mist, den man uns glauben gemacht hat, an den wir uns klammern, weil wir es nicht anders erfahren haben,
es ist all dieser mist, den wir zur grundlage unseres denkens, fühlens und handelns machen.
all das, weil wir es nicht besser wissen.
es sind all die erlernten muster, aus denen heraus wir agieren und unsere realität schaffen.
es ist all das unbewusste, das entscheidungen fällt und urteile, die uns schaden.
es ist das kind in uns, das niemals vergisst, auch wenn wir längst erwachsen geworden sind.
dieses kind ist mächtig.
es ist mächtiger als der erwachsene, denn es kämpft um sein leben.
es kämpft in einer sich selbst erfüllenden phrophezeihung um die stete wiederholung dessen, was es verinnerlicht hat, weil es nicht anders kann, als seinen erfahrungen glauben schenken zu müssen, weil sie seine verinnerlichte wahrheit sind.


wir sind solange nicht in frieden mit uns selbst, solange wir nicht verstehen und akzeptieren, was diese kind in uns wirklich will.

was es will?
es will geliebt werden für das, was es ist. es will bedingunglos geliebt werden.
es fragt sich ständig: warum werde ich nicht so geliebt, wie ich geliebt werden möchte?

die antwort ist: weil es nicht weiß, wie es sich selbst lieben soll.





Dienstag, 12. November 2013

anders

es ist wie es ist.

es muss nicht bleiben wie es ist.
es kann anders werden.

nichts bleibt wie es ist.
es wird anders.
wenn wir es nicht ändern, ändert es sich für uns...

Montag, 11. November 2013

HERZRASEN 2



Meine Angst
ist so groß geworden
dass sie vor nichts mehr Angst hat

Meine Angst ist so groß geworden
dass alles Angst hat vor ihr

In Wirklichkeit ist meine Angst
klein geblieben
und kleinlich

Auch mich macht sie klein
und kleiner
Nur dadurch kommt sie mir groß vor


Erich Fried

Aus der Praxis - Ungute Gewohnheiten oder Veränderung ist schwer

veränderung - ein wort hinter dem sich viel verbirgt. das leben an sich ist veränderung. die veränderung ist das einzig sichere im leben. veränderung fällt den meisten von uns schwer, obwohl sie im leben selbst angelegt ist und uns die fähigkeit zur veränderung eigentlich mit diesem leben in die wiege gelegt sein müsste, würde das gesetz der logik greifen, aber so ist es nicht.

es gibt menschen, die genau wissen wie schädlich ihr verhalten ist - in bezug auf sich selbst, in bezug auf ihre beziehungen, in bezug auf ihr leben. die meisten von uns wissen, was uns selbst und unseren mitmenschen das leben schwerer macht als nötig und dennoch - wir sind nahezu unfähig etwas an unseren gewohnten denkmustern und dem daraus resultierenden verhalten zu verändern. ich frage mich ernsthaft, wie dumm der mensch ist, mich selbst eingeschlossen.

nun, leider sind auch kluge menschen manchmal dumm. denn was ist dümmer als das wissen, dass ein verhalten destruktiv und selbstschädigend ist und dennoch genau in diesem verhalten weiter zu agieren.

ist es möglich? ja, es ist möglich. es ist möglich, dass ein mensch auf immer gleiches verhalten immer gleiche negative reaktionen erhält und nichts zu verändern versucht. es ist möglich, dass er selbst unter sich leidet und nichts zu verändern versucht.

warum ist das so? weil der mensch ein gewohnheitstier ist, weil er gewohntes verhalten nicht einfach ablegen kann wie ein abgetragenes kleidungstück, auch wenn er sich dessen bewusst ist. verhalten ändert sich nicht ohne bewussten willensaufwand, weil irgendetwas in uns fest an unseren gewohnheiten klebt.

ungute gewohnheiten verkleben das leben. sie sind der kleister, der neues denken, neues fühlen und neues erleben verpappt wie zäher leim. menschen, die unter dem unveränderbaren leiden stehen oftmals sprachlos, manchmal sogar verzweifelt vor dem gewohnheitstier. auch der versuch das eigene verhalten zu ändern, damit sich beim unveränderbaren etwas ändert, ändert beim anderen meist nichts. nach allen untauglichen versuchen das unselige konstrukt zu retten, ist es möglich, dass irgendwann die unfähigkeit zur veränderung nicht mehr zu ertragen ist. dann bleibt nur noch den unveränderbaren zu verlassen. mitmenschen gehen aus seinem verklebten leben, weil ein bleiben ihr eigenes leben verkleben würde. sie gehen, auch wenn sie den menschen hinter dem verhalten schätzen oder gar lieben, weil ihnen nichts anderes mehr bleibt, weil sie sich selbst schützen müssen. der unveränderbare bleibt verständnislos zurück. meistens tut er sich selbst leid. ob er sich dann ändert? meistens nicht. er sucht sich auswege im aussen um seine gewohnheiten beibehalten zu können, anstatt ins eigene innere zu gehen und an sich zu arbeiten, mit dem ziel zu wandeln, was ihm selbst und anderen schadet.

ob man mitleid mit ihm haben soll? mein bauch sagt nein, denn wie selbstschädigend muss einer sein, wenn er spürt, weiß und immer wieder erlebt wie destruktiv sein verhalten ist und den willen zur veränderung trotzdem nicht aufbringt?

mein verstand und meine erfahrung sagen: der mensch ändert destruktive gewohnheiten nur dann, wenn der leidensdruck so hoch ist, dass ihm nichts mehr anderes übrig bleibt und dann auch nur, wenn er den eisernen willen und die geduld hat, seine destruktiven gewohnheiten zu entlarven und gegen neue heilsamere zu ersetzen. das ist kein schnelles umswitchen, es ist ein prozess, wie die veränderung an sich.

p.s.

für wunder muss man beten, für veränderungen aber arbeiten.
                                                                         thomas von aquin

Freitag, 8. November 2013

Sein





das leben ist das sein zum tode, beschreibt der philosoph heidegger den unausweichlichen gang des menschen zum tode hin. das ist logisch, so logisch, dass es fast schon banal klingt. aber was bringt mir diese logik? ich weiß, dass mein leben begrenzt ist, dass ich sterblich bin, endlich bin, am ende mit meinem bewussten sein, irgendwann. dazwischen ist mein sein im leben, mein sein in der welt, in der ich mich bewege. wir bewegen uns, mein körper und ich, ich mich, in dieser körperhülle, die mich umschließt und deren aussehen und gestaltung ich nicht frei wählen konnte. wir bewegen uns in der kleinen welt, die unser kontext ist. wir sind ein teil in diesem kontext, ein teil dessen, womit wir uns umgeben und teil dessen, was uns umgibt. das ist sein - das einander bedingende konstrukt zwischen innen und außen, das nicht immer unserer wahl entspricht, weder innen noch außen. aber weil mein leben endlich ist, will ich wählen, ich will wählen, was ich will und was ich nicht will und nach der wahl das übrig lassen, was mir gut tut. und hier stehe ich an einer grenze und blicke dem schwellenhüter wirklichkeit ins strenge auge, denn das leben hat mir gezeigt - ich, du, er, sie, es, wir haben nicht immer die wahl, auch wenn wir das gerne glauben mögen. zumindest haben wir nicht die freie wahl, denn es gibt stets tausend dinge, die uns an der freien wahl hindern.

sicher, wir können immer wählen wie wir womit umgehen, also auch mit den dingen, die wir nicht frei für uns gewählt haben und das ist schon viel. darauf basieren auch so ziemlich alle therapieformen - mit dem sinnhaften umgang dessen, was unveränderbar ist und dem verändern dessen, was in unserer macht liegt.

vom unveränderbaren gibt es viel, viel zu viel in unser aller leben. zu viel um mich an die freiheit der wahl glauben zu lassen, auch wenn dies mein tiefster wunsch ist - freiheit. ich bin nicht frei, wir alle sind es nicht. nicht einmal gedanklich sind wir es, denn unsere gedanken werden vom ersten moment an, in dem unser bewusstsein erwacht, gefüttert mit den gedanken derer, die uns erziehen, die uns leben vorleben, die unseren kontext bestimmen. diese gedanken prägen uns, sie formen uns und unser fühlen, sie beeinflussen mich und alle die, die so gern frei wählen möchten und immer wieder an sich selbst scheitern, und wenn nicht an sich selbst, dann am kontext, der ihren rahmen bildet. sicher rahmen lassen sich sprengen, aber letzlich nur, um wieder in neuen rahmen zu enden. ein endloses suchen und sprengen und rahmen erweitern und doch am ende wieder rahmen - bedingungen. rahmen, die unser sein bedingen, denen wir nicht entkommen, es sei denn wir verziehen uns auf eine einsam insel, eingerahmt vom großen ozean.

lasst mir meine ruhe ihr wunschdenker mit der absoluten wahl und dem hehren wort freiheit! sie ist eine illusion des menschlichen seins, das seine gebundenheit an das große und kleine ganze in seinem hochmut nicht akzeptieren will.

trotzdem, es macht sinn nicht kampflos aufzugeben. wo ein wille ist ist auch ein weg! auch wenn der wille unfreier ist als manche meinen, er hat energie und - er bisweilen braucht er das bewusstsein der eigenen endlichkeit um endlich zu erwachen und aus dem kontexthamsterrad auszusteigen, mit dem wir uns drehen oder in dem wir uns drehen lassen bis hin zur verwirrung.

was wir zulassen ohne es wirklich zu wollen nimmt uns die wahl, nimmt uns die freiheit. was unsere grenzen überschreitet nimmt uns die freiheit, was uns von außen den rahmen steckt nimmt uns die wahl, wenn wir es zulassen. freiheit der wahl beginnt da wo ich all das, was meine freiheit beschränkt nicht mehr zulasse, beim kontext, der meinem rahmen bedingt und bei der macht, die ich ihm gebe oder eben nicht mehr. die sogenannten verantwortlichkeiten und verpflichtungen machen unser sein eng, weil wir ihnen hörig sind. anerzogenes und eingeredetes von kindesbeinen an, vom ersten atemzug an in abhängigkeitsdenken gepresstes sein, ist die kollektive wurzel des unfreien im menschen. davon muss sich der zu befreien wagen, der wählen will. er muss radikal sein, um seine wahl durchzusetzen, gegen alle widerstände von innen und von außen.

wer schafft das schon? wer hat die kraft sich loszusagen von dem, was in ihm ist, stein für stein zementiert und als eigenes haus geglaubt und jahrzehnte darin gehaust. ich kenne wenige. lossagen ist schwerstarbeit. befreiung wovon auch immer, fordert ihren tribut, sie wird uns nicht geschenkt, sie ist mit schmerzen verbunden, mit zweifeln und mit angst. aber sie ist der einzige weg dieses endliche sein im eigenen sinne sinnhaft werden zu lassen. eine existentielle herausforderung an der nicht wenige philosphen und kluge geister schon zerbrochen sind.
egal, es ist den versuch wert.



Donnerstag, 7. November 2013

HERZ



                                    pochendes
schlagendes
                         jagendes
mahnendes
                                
                                                                            forderndes


wild 
          klopfendes 

HERZ


Freitag, 1. November 2013

HERZRASEN

mein herz ist losgerast, plötzlich und ohne vorwarnung, machte es einen stolperer um dann zu rasen, so zu rasen als würde ich rennen, um mein leben. es raste in einer wilden hatz und ich fand nichts um das rasen zu stoppen. versuche, wie ein glas wasser trinken, mein gesicht mit kaltem wasser waschen, ruhig atmen, mich von hundert auf null zählen - alle untauglich. nichts half um meinem rasenden herzen einhalt zu gebieten. ich hatte todesangst. sei endlich ruhig mein herz, flehte ich es an, und ich flehte gott an, er möge mich bitte jetzt noch nicht sterben lassen, aber mein herz, im rasenden sturm, hörte mich nicht. gott hörte mich, er gab mir dir kraft das auszuhalten. in meiner todesangst rief ich den notdienst. innerhalb von wenigen minuten waren die sanitäter da. aber auch das beruhigte meine herz nicht. das ekg zeigte eine frequentz von 220 schlägen in der minute. mit meinem rasenden herzen raste der notarztwagen in die uniklinik. auf der fahrt gab mir die ärztin ein medikament. plötzlich, mit einem schlag, stoppte mein herz seine raserei. sie haben einen angeborenen herzfehler, sagte man mir nach der untersuchung, eine doppelte leitung, wo nur eine sein sollte, die mache dieses rasen. was es allerdings auslöse, wisse man nicht, und dass es menschen gibt, die das herzrasen sogar aus dem schlaf reisst. man könne das mit einem eingriff abstellen, die gefahr dabei sei aber, dass man einen herzschrittmacher braucht, wenn der eingriff nicht gut verläuft.

das war gestern. heute sitze ich, mit einer diagnose und einer riesenangst in meinem vom rasen müden herzen, da. ich frage mich, warum es so lange still war, warum es so lange nicht losraste, mein herz, wo es doch tausend gründe gegeben hat, die es dazu hätten veranlassen können. ich sitze da mit der angst, dass es ab jetzt, jeden moment, ohne vorwarnung, wieder losrasen kann. ich versuche mich nicht überfluten zu lassen von der angst, die jede zelle meines körpers als todesangst abgespeichert hat. es ist schwer, es ist eine herausforderung, dieser angst nicht nachzugeben und nicht vor lauter angst wahnsinnig zu werden.

ich konnte mich über fünfzig jahre auf mein herz verlassen und jetzt, nimm es mir nicht übel liebes herz, fühle ich mich von dir verlassen. "man stirbt nicht daran", sagte der arzt in der klinik, "du stirbst nicht daran", tröstet mich ein freund, der herzchirurg ist. ich danke dir auf diesem wege von herzen für deine hilfe. fakt ist - es gibt kein medikament, dass diese laune der natur heilen kann. ich muss damit leben oder diesen eingriff machen lassen. "man stirbt im zweifel an der angst", denke ich, "wenn man ihr die macht überlässt."

die angst ist mein lebensthema. ich bin mit ihr groß geworden. mit der angst kenne ich mich aus, so gut, dass ich vor jahren ein buch darüber geschrieben habe. ich lebe mit ihr wie mit einer schwarzen katze, die mich ab und zu anspringt, wenn sie sich langweilt oder in angriffslaune ist. ich habe gelernt mit der angst zu leben, ich habe gelernt, trotz der angst dinge zu tun, die ich tun will, auch dinge, die mir die angst nicht erlauben will, ich habe gelernt, dass da, wo die angst ist, immer auch der mut ist, ich habe eine dauerhafte beziehung mit ihr. eine beziehung, in der sie nicht die totale kontrolle über mich hat. weil ich die angst kenne und viel durch sie und über sie gelernt habe, kann ich anderen dabei helfen mit ihrer angst besser umzugehen, das ist das geschenk, das darin verborgen liegt. das wichtigste was ich über die angst gelernt habe ist: es hilft nichts sie zu verdrängen, sie lässt sich nicht wegdenken, sie lässt sich nicht ausreißen wie eine faulige wurzel. wenn die wurzel unseres lebens nicht mit dem genährt wurde, was uns mutig macht und angstloser - mit urvertrauen, das seinen anfang nimmt, wenn wir den ersten schrei machen um das leben zu begrüßen - gegeben von denen, die uns bedingungslose liebe schenken. das zweitwichtigste was ich gelernt habe ist: lass die angst zu und mach es trotzdem.

und jetzt ist da eine neue angst, eine angst, die mir das urvertrauen, das mir nie geschenkt wurde vollkommen unter den füßen wegreisst und die sich, glaube ich den ärzten, meinem einflussbereich entzieht, denn mein herz wird machen was es will, wann es will, auch wenn ich es nicht will. es wird losrasen und nicht aufhören bis es das will oder bis der notarzt mir eine spritze gibt. "es gibt keinen typischen auslöser", klingt es in meinen ohren und: "das haben sie nicht unter kontrolle."

das ist ein schlag in die unberechenbarkeit des lebens, die ihm eine völlig neue qualität von unberechenbarkeit verleiht. und ich fühle glasklar was ich immer wusste, was ich erfahren habe - das leben ist nicht berechenbar. das leben ist jetzt, in diesem moment. was der nächste moment bringt wissen wir nicht. mein herz hat mich das deutlich spüren lassen. und es hat mich auf sich aufmerksam gemacht. ich komme zu kurz, hat es gesagt, ich überrenne dich, ich laufe dir davon, wenn du nicht endlich gut für mich sorgst, für das, was ich brauche um ruhig zu bleiben. es hat mir gesagt, dass es von einem lebendigen rhythmus getragen werden will und nicht in einen starren takt gepresst werden will, es hat mir gesagt, lass es endlich still werden, damit ich mich beruhigen kann, hör auf mich zu hetzen, wo ich müde bin und hör auf mich zu überreden, wo ich die wahrheit sagen will, egal was andere davon halten. es hat mir mit einem rasenden hämmern in den kopf geschrieen: geh endlich dahin, wohin ich dich schon so lange tragen will!

das und noch viel mehr hat es mir gesagt, mir, die geglaubt hat, all das doch schon zumindest ansatzweise zu tun. aber, wie das so ist mit dem glauben, wenn wir nicht mit ganzem herzen nach unserem glauben leben, wenn wir nicht mit ganzem herzen nach unserem besten wissen und gewissen leben, wenn wir nicht mit ganzem herzen unseren wahren gefühlen nach handeln - dann nutzt der glaube nichts, das wissen nichts und das fühlen nichts.

mein herz will, dass ich das endlich nicht nur weiß, sondern es auch lebe - jeden moment, in diesem gewahrsein, lebe. damit es nicht mehr rasen muss, weil ich ihm nicht folgen will. mein herz will, dass ich mir zeit nehme, für das, was mir wirklich am herzen liegt und meine kostbare zeit nicht mehr dingen widme, die mein herz verletzten oder menschen schenke, die, weil sie selbst verletzt sind, gedankenlos in es hineintreten. mein herz will, dass ich es spüre, ohne dass es mir rasend bis ins hirn klopfen muss. was es sonst noch will wird es mir noch erzählen.

jetzt muss ich die menschen bitten, die mir am herzen liegen, ein bisschen geduld zu haben, bis ich mich mit meinem herzen ausgesprochen habe...