Dienstag, 12. Mai 2015

Aus der Praxis – Der Wunsch nach sich selbst


"sfumato" angelike wende, acryl auf leinwand, 2015

Was für den Wunsch nach Erfolg, gesellschaftlicher Anerkennung oder die Sehnsucht nach einer Beziehung gehalten wird, sind Mittel, die dazu verhelfen sollten, „ich selbst zu sein.“ Was es auch sein mag, jeder Wunsch, jede Hoffnung, jede Sehnsucht, zielt auf ein inneres Gefühl des Ganzseins, einer inneren Stabilität, die es möglich macht glücklich zu sein, eins mit sich selbst zu sein. Es ist immer der Wunsch nach „sich selbst“. Ohne diesen Wunsch gäbe es keine Frustration, keine Sehnsucht und keinen Mangel.
Es ist ein Irrglaube, dass die fehlende Qualität im eigenen Leben im Außen liegt und nicht im Selbst. Es ist ein Irrglaube, dass ein Job, gesellschaftliche Anerkennung oder ein Partner das hat, was gebraucht wird, um die tiefsten inneren Bedürfnisse zu befriedigen. Ein solches Denken führt dazu, dass alle Anstrengungen vor allem auf die Veränderung im Außen gelenkt werden, anstatt herausfinden zu wollen, was eigentlich fehlt. 
Dabei geht die Freiheit, Alternativen zu entwickeln, die für die Erfahrung des Selbst gebraucht werden verloren im Erwarten, dass das Außen es richten wird, wenn es nur anders gestaltetet werden könnte. Alles um die Arbeit an der eigenen Person zu vermeiden. 
Die Erwartung einer Lösung, die vom Außen kommt, basiert auf einem kindlichen Missverständnis über die Natur des Selbst. Alles im Außen kann bestenfalls dazu beitragen, die Herausbildung der Fähigkeit zu einem sich selbst gestaltenden Selbst zu unterstützen.



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